Das neue Mitarbeiterhaus des Hotel Wulfenia stellt ein herausragendes Beispiel für innovative Architektur dar. Das extrem steile, dreiecksförmige Grundstück erforderte eine spezielle Grundrisskonfiguration. Daher wurde das Gebäude als Dreieck mit abgeschnittenen Ecken entworfen, was zu einer sechseckigen Form führte. Das Gebäude umfasst fünf Ebenen mit Mitarbeiterzimmern und Gemeinschaftsflächen, die insgesamt etwa 80 Betten bieten. Eine Nachtbar im Kellergeschoss auf Ebene -1 ergänzt die Einrichtungen.
Der zentrale Aspekt des Gebäudes ist das innen offene, sechseckige Atrium mit Dachverglasung, das für viel natürliches Licht sorgt. Das Gebäude wird ebenerdig auf Ebene 0 betreten, wo ein Stiegenhaus mit zweiläufiger Treppe und ein Lift alle Geschosse barrierefrei miteinander verbinden. Der zentrale Raum auf dieser Ebene dient als Aufenthaltsbereich und bietet Zugang zu einer Waschküche, einer Küche, einem Essraum und einer Garderobe. Die oberen Ebenen beherbergen Einzel- und Doppelzimmer, die über eine rundumlaufende Galerie erschlossen werden.
Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist das weit ausladende Vordach, das ausreichend Witterungsschutz bietet. Eine aufgesetzte Dachlaterne sorgt zusätzlich für ausreichend Tageslicht im Inneren des Gebäudes. Das Dach wird mit grauen Blechbahnen gedeckt und beherbergt eine „Entlüftungslaterne“ für die Brandrauchentlüftung des Atriums.
Das Mitarbeiterhaus „Wulfenia“ wurde konzipiert, um 75 Personen in Einzel- sowie Doppelzimmern unterzubringen. Neben den Wohnräumen umfasst das Gebäude Gemeinschaftsflächen wie eine Küche, eine Waschküche und einen Fitnessraum. Das Kellergeschoss bietet zudem eine separate WC-Anlage und diverse Lagerflächen.
Die Bauweise des Gebäudes als Massivbau mit außenliegender Wärmedämmung und einer dreigeteilten Außenfassade stellt sicher, dass alle Anforderungen an moderne und nachhaltige Architektur erfüllt werden. Die unteren Geschosse erhalten eine Natursteinoptik, die mittleren Geschosse eine weiße Putzfassade und die oberen Geschosse eine vorgehängte, hinterlüftete Holzfassade in Lärche, kombiniert mit flächenbündig integrierten Photovoltaikmodulen der fugenbetonten vorgehängten, hinterlüfteten Fassade.
Das Kraftwerk der Zukunft - die hinterlüftete Photovoltaik-Fassade: Wirtschaftlich, ästhetisch, nachhaltig
Hier wird die Fassade selbst zu einem Kraftwerk, das Solarenergie effizient zur Energiegewinnung nutzt. Diese zukunftsweisende Lösung ermöglicht es, Energie direkt aus der Fassade zu gewinnen und somit die gesamte Gebäudehülle zur Energieproduktion zu nutzen.
Die Integration von Photovoltaik in Fassadensysteme eröffnet völlig neue Möglichkeiten, um innovative Energiegewinnung nahtlos in die Architektur zu integrieren, ohne dabei Kompromisse bei der Ästhetik einzugehen. Diese nachhaltige Fassadenlösung erfüllt nicht nur höchste energetische Standards, sondern bietet gleichzeitig die Möglichkeit, architektonisch ansprechende Designs zu realisieren. Die PV-Module können sichtbar als gestalterisches Element eingesetzt oder nahezu unsichtbar in das Fassadendesign integriert werden, je nach den ästhetischen Anforderungen des Projekts. Die Kombination von Materialien wie Faserzement, Putz, Glas, Stein, Aluverbund oder Keramik sowie die Möglichkeit, die PV-Module im Hoch- oder Querformat zu verwenden, schaffen endlose Gestaltungsfreiräume.
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit integrierten PV-Modulen bietet nicht nur Energieeinsparungen, sondern auch zusätzliche Vorteile wie verbesserten Wärmeschutz, Schallschutz und Schutz vor Witterungseinflüssen. Das System schützt die Bausubstanz und trägt gleichzeitig durch die Stromerzeugung zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks bei. Durch die modulare Bauweise sind die PV-Module leicht austauschbar und können nach Ende ihrer Lebensdauer recycelt werden. Dabei amortisiert sich die für ihre Herstellung benötigte Energie bereits in den ersten Jahren der Nutzung, insbesondere, weil die Kosten der ohnehin erforderlichen Fassade gegengerechnet werden können.
Dieses Projekt zeigt, wie durch kreative und funktionale Architektur ein modernes und komfortables Wohnumfeld für die Mitarbeiter des Hotel Wulfenia geschaffen werden kann. Die Integration der PV-Module in der vorgehängten hinterlüfteten Fassade unterstützt den Übergang zu modernen, ressourceneffizienten Gebäuden, wie sie im europäischen „Green Deal“ gefordert werden.