Eingegrabenes Klangjuwel
JazzHall Hochschule für Musik und
Theater in Hamburg
Die Hamburger Kulturszene ist um einen atmosphärischen
Konzertsaal reicher: die neue JazzHall am Alsterufer. Sie ist vorrangig auf die
Bedürfnisse des Jazz-Studiengangs abgestimmt, bietet jedoch allen Kunstformen eine
Bühne. Zum Open-Air-Erlebnis wird die Spielstätte, wenn die Glasfassade vollständig
geöffnet wird und die Zuschauer nicht im Saal, sondern auf den Sitzstufen des kleinen
Amphitheaters ihre Plätze einnehmen.
Bereits während der
zweijährigen Bauphase hat die neue JazzHall am Ufer der Außenalster ihren
Spitznamen erhalten: Maulwurfshügel. Grund dafür ist die außergewöhnliche
topografische Lage des Veranstaltungsraums – denn nur Richtung Alsterwiesen lugt
er mit einer raumhohen Glasfassade aus dem Erdreich. Das eigentliche Gebäude
bleibt unter einem mit Gras bewachsenen Hügel verborgen. Gefördert wurde das
Projekt durch die Hamburger Dr. E. A. Langner-Stiftung, Bauherr ist die Hamburger
Sprinkenhof GmbH.
Dass die neue Wirkungsstätte
des Jazz-Studiengangs der HfMT Hochschule für Musik und Theater in Hamburg fast
vollständig in die Erde eingegraben wurde, ist den beengten Verhältnissen auf
dem Campus geschuldet. Auch durfte die Sicht auf den denkmalgeschützten Budge-Palais,
der seit 1959 von der Hochschule genutzt wird und mit modernen Anbauten
erweitert wurde, keinesfalls verdeckt werden.
Das Architekturbüro MPP Meding Plan Projekt GmbH entwarf einen wasserundurchlässigen Stahlbetonbau mit Tonnengewölbe, der unmittelbar an die Tiefgarage des Campus angrenzt. Erschlossen wird der unterirdische Saal über eine Treppe, die mit 16 Stufen von der Hochschule hinab zur JazzHall führt. Zum Raumprogramm gehören neben dem rund 320 m² großen Veranstaltungsraum mit integrierter Bar, Bühne und zwei Rängen, die WC-Räume, ein Backstage-Bereich, das Bühnenlager und die Lüftungszentrale. Einen barrierefreien Zugang gewährt die Schleuse zwischen Tiefgarage und Bühne.
Atmosphärische Innenraumgestaltung
Geschwungene Holzrippen entlang der
gerundeten Decke strukturieren den Raum und verleihen ihm eine einmalige Atmosphäre.
Darüber hinaus sind die Rippen in Kombination mit den dazwischen liegenden
Akustik-Elementen für die gute Klangqualität des Konzertsaals verantwortlich. Viel natürliches
Tageslicht erhält die JazzHall über die große Glasfassade direkt hinter der
Bühne. Diese ließ sich aus zwei Gründen raumhoch verwirklichen: Zum einen fällt
das Grundstück zu den Alsterwiesen sanft ab, zum anderen wurde das Erdreich vor
der Glasfassade zusätzlich abgegraben und ein Amphitheater errichtet. Dort
können sich auf sieben Terrassenstufen die Zuschauer niederlassen, wenn an
milden Sommerabenden die Fassade fast vollständig geöffnet wird und sich die
JazzHall in eine Open-Air-Bühne verwandelt.
Jazz live erleben – mal drinnen, mal draußen
Damit sich die JazzHall-Bühne von zwei
Seiten bespielen lässt, in dem sich die Musiker*innen einfach um 180 Grad
drehen, wünschten sich die Planer eine Fassade mit beweglichen Glasflächen, die
im geöffneten Zustand einen schwellenlosen Übergang zwischen Innen- und
Außenraum erlauben. Die Wahl fiel auf das Schiebefenster cero von Solarlux, das
explizit ausgeschrieben wurde. Projektleiter Karsten Meding: „Mit dem Service
von Solarlux war ich sehr zufrieden. Ein erfahrener Architektenberater beriet
uns auf Augenhöhe und unterstützte uns nicht nur im Vorfeld, sondern auch bei
der konkreten Ausführungsplanung“.
Zur Anwendung kam das
cero III Schiebefenster mit sechs Schiebeflügeln in einer dreispurigen,
barrierefreien Bodenschiene, integriert in eine Pfosten-Riegelkonstruktion. Stehen Open-Air-Veranstaltungen ins Haus, werden drei dieser beweglichen Fensterflächen
nach links und drei nach rechts geschoben. Für die größtmögliche Öffnungsbreite
von 9,30 m wurde auf eine sogenannte Wandtaschenfunktion zurückgegriffen: Dafür
wird die Bodenschiene links und rechts so weit verlängert, bis die
Schiebefenster als Pakete hinter den seitlichen Pfosten-Riegelfeldern geparkt
werden können.
Auf die passende
Verglasung kommt es an
Eine weitere Besonderheit der
Fassadenkonstruktion ist der Nutzung des Hauses als Konzerthaus geschuldet:
Lärm soll nicht nur draußen bleiben, sondern auch nicht aus den Räumlichkeiten
herausdringen. Die Lösung waren Funktionsgläser als kombinierte Wärme- und
Schallschutzgläser mit Silence-Folien auf der Innen- und Außenseite. Mit diesem
Aufbau ergibt sich eine Glasdicke von 54 mm und ein Flügelgewicht von 330 kg.
Trotz dieses doch beeindruckenden Gewichts sind die cero Bauelemente mit ihren
schmalen Rahmen- und Profilansichten so leichtgängig, dass sie sich mühelos
manuell bedienen lassen. Ferner weisen die cero Schiebefenster einen erhöhten
Einbruchschutz auf sowie einen hervorragenden Ug-Wert von 0,5 W/(m2K). Für die
Montage der jeweils 1,58 x 2,80 m großen Bauelemente zeichnet Kohlmeyer
Fassadenbau aus Rotenburg verantwortlich.
Über Solarlux Austria
GmbH
Seit 2011 ist die
Solarlux Austria GmbH in Österreich als Anbieter beweglicher Fenster- und
Fassadenlösungen etabliert. Als Tochtergesellschaft der Solarlux GmbH bietet
sie ein vielfältiges Produktspektrum aus Glas-Faltwänden, Schiebefenstern,
Glasanbauten sowie Balkon- und Fassadenverglasungen für Neubau- als auch
Modernisierungsobjekte.
Alle Produkte werden
am Standort der Muttergesellschaft entwickelt und produziert. Mit
zukunftsfähigen Konzepten bedient Solarlux die Anforderungen des ökologisch und
ökonomisch motivierten Wandels. Solarlux Systeme unterstützen die energetische
Optimierung von Gebäuden, sie ermöglichen Flexibilität, Modularität und
verkürzte Montagezeiten durch Vorfertigung. Mit fast 40 Jahren Erfahrung
begleitet Solarlux die komplette Wertschöpfungskette am Bau und empfiehlt sich
mit seinem umfassenden Leistungsportfolio in besonderer Weise als Partner der
Wohnungswirtschaft. Weltweit wirken rund 1000 Mitarbeiter am Erfolg des
Unternehmens mit.
Bewerben Sie sich, um dem Projekt als Projektbeteiligter hinzugefügt zu werden
Hersteller des Schiebefensters cero
Bewerben Sie sich, um dem Projekt als Hersteller hinzugefügt zu werden