Bauwerk® Parket
EINLADUNG ZUM VORTRAG VON ARTHUR MAMOU-MANI
Dienstag 19. November 2019 um 19.00 Uhr in Wien
TOWARDS A CIRCULAR ARCHITECTURE
Arthur Mamou-Mani zählt zur zweiten Generation parametrisch entwerfender und produzierender ArchitektInnen und repräsentiert darin die Haltung der Millennials. Seine Arbeiten beschränken sich nicht auf eine skulpturale dreidimensionale CAD Planung, sondern bilden eine digitale Prozesskette ab, die von Design, Planung und Ausführung, bis hin zur Programmierung eigener Software-Tools alles umfasst; design-to-product, eingebettet in ein globales Netzwerk, das sich gegenseitig über Open-Source Plattformen und Produktionskollektive unterstützt. Flache Hierarchien, Freude an Forschung und Entwicklung und eine positive soziale und ökologische Haltung bilden die Basis des Arbeitens.
Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählt der Burning Man Tempel Galaxia (2018), ein Vulkan-förmiges Bauwerk, konstruiert aus 7.200 Holzlatten, errichtet von 140 freiwilligen Helfern in der Black Rock Wüste Nevadas. In der Umsetzung hatte sich das Bauwerk der Schnittstelle digital-analog in extremer Art zu stellen: Amateur-HandwerkerInnen (etwa 50% Frauen), einfaches Bauholz und extreme Arbeits- und Klimabedingungen standen einer hochpräzisen Planung gegenüber. Der Tempel wurde als Raumfachwerk in umgekehrter Bauweise, von oben nach unten errichtet. Am Ende hielten sich die Planabweichungen des 60 m spannenden Tempels im Zentimeter-Bereich auf. Mamou-Mani’s Rolle als Tempel Architekt umfasste hier die Verantwortung für Planung, Finanzierung, Material, Errichtung, Organisation des Camps, der Werkzeuge und Maschinen, Verpflegung und Infrastruktur für die freiwilligen Helfer, und letztlich auch die Motivation und den Zusammenhalt der Temple Crew. Arthur Mamou-Mani war mit Galaxia der erste Nicht-US Architekt des Burning Man Tempels und erhielt dafür einen Dezeen Award.
GLAXIA - Burning Man Tempel 2018, Nevada. Fotos: Jamen Percy und Christine Bärnthaler
Anlässlich des Salone del Mobile 2019 in Mailand realisierte Mamou-Mani seine bislang größte digital gefertigte Installation. Die Konstruktion basiert auf modularen Bauelementen, die an mehreren Standorten innerhalb des Netzwerks des italienischen 3D-Drucker-Herstellers WASP produziert wurden. Die 25 m lange Installation bestand aus 700 korbartigen Modulen und wurde aus kompostierbarem Bioplastik gedruckt.
CONIFERA – Salone del Mobile, Mailand 2019. Fotos COS und Mamou-Mani