Blackout-Zertifizierung für Aufzugshersteller Otis
07.05.2024
Was tun, wenn man bei einem Blackout im Aufzug steckt?
Die Sorge um dauerhafte und großflächige Stromausfälle, sogenannte
Blackouts, ist ein Dauerthema für Politik und Öffentlichkeit. Für Otis,
den Weltmarktführer in der Herstellung, Installation und Wartung von
Aufzügen und Fahrtreppen hat die Blackout-Vorsorge entsprechend hohe
Priorität. Aufzüge werden immer digitaler und damit stärker abhängig
von einer stabilen Energieversorgung. Deshalb hat Otis einen
Notfall-Prozess erarbeitet, mit dem Fahrgäste sicher aus den Aufzügen
evakuiert werden können – auch wenn es keinen Strom, kein Internet und
kein Mobilfunknetz gibt.
Um in der Aufzugsbranche wortwörtlich einen neuen Standard zu setzen,
ließ sich Otis von Quality Austria, Österreichs führendem Unternehmen
für System- und Produktzertifizierungen, nach ISO 22301 (Business
Continuity Management) zertifizieren. Die Zertifizierung bestätigt die
Funktionsfähigkeit und Koordination kritischer Prozesse im Falle eines
Blackouts. Gerade bei der Wartung von Gebäuden und kritischer
Infrastruktur im Gesundheitssektor ist es essenziell, im Blackout-Fall
handlungsfähig zu bleiben. Die Mitarbeiter von Otis verfolgen während
eines Notfalls einem klar definierten Prozess und arbeiten
kontinuierlich aktualisierte, physisch vorgehaltene Listen nach
Prioritäten ab.
Die Zertifizierung nach ISO 22301 bescheinigt, dass Otis für den
Blackout-Fall gut gerüstet ist. Dies gilt auch für weitere Szenarien,
die das Weiterführen der wichtigsten internen Prozesse – wie die
Notbefreiung von Fahrgästen oder den Betrieb von Servern und der
Notruf-Hotline – gefährden könnten.
Automatische Notbefreiung
Neben geprüften und zertifizierten Prozessen senken intelligente
Technologien das Risiko, dass sich im Blackout-Fall eingeschlossene
Personen in Aufzügen befinden. Otis bietet ein batteriebetriebenes
Notbefreiungssystem an, das Fahrgäste bei einem Stromausfall sicher auf
die nächstgelegene Etage bringt. Bei neuen Otis-Aufzügen gehört die
Funktion zur Standardausstattung, sie kann in vielen Fällen auch bei
bestehenden Anlagen nachgerüstet werden.
Was versteht man unter Blackout?
Von einem Blackout spricht man bei einem unvorhergesehenen
großflächigen, längerfristigen Ausfall der Stromversorgung, etwa wenn
große Teile des europäischen Verbundsystems betroffen sind. Das kann
dann passieren, wenn Erzeugung und Verbrauch großräumig ungleich
verteilt sind und zusätzlich schwere Störungen an wichtigen
Knotenpunkten im Übertragungsnetz auftreten.
Zum Netzwiederaufbau und zur Wiederversorgung der betroffenen Regionen
existieren bei allen Netzbetreibern Notfallpläne, um eine solche
Situation bewältigen zu können. Im Rahmen von Schulungen werden bei
Netzbetreibern die notwendigen Abläufe trainiert, damit das
Wiederhochfahren des Systems möglichst reibungslos abläuft.