Die Bauwerke heißen Passage, Galerie, Galleria oder Arkade. Sie stehen in den Metropolen des 19. Jahrhunderts, in Paris, London und Berlin, in Sydney und New York. Schwerelose Konstruktionen aus Eisen und Glas überspannen künstliche Straßenräume. Ungehindert fällt das Tageslicht in prachtvoll dekorierte Innenräume, auf teure Geschäfte und elegante Besucher. Gerade mit diesen Bautenwerken verbinden sich unsere Vorstellungen vom großstädtischen Glanz des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte der Passage beginnt weniger glanzvoll. In den Jahren vor der Französichen Revolution entwickelte sich in Paris die Urform der Passage im Palais Royal. Das Palais, im 17. Jahrhundert für Kardinal Richelieu errichtet, wurde ab 1781 zum öffentlichen Geschäftshaus umgebaut. In den kommenden Jahren entstand ein Geflecht aus Wandelgängen, Höfen und Wohnungen. Zwischen den zahllosen kleinen Geschäften zogen sich zwei enge, überdachte Geschäftsstraßen. Noch drang nur spärliches Tageslicht durch seitliche Oberlichter in diese ersten