

Vis. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Helmut Floegl
Leiter des Zentrums für Immobilien- und Facility Management
(c) Donau-Universität Krems
ÖFHF: Lange Lebensdauer der VHF überzeugt
Die Analyse der Lebenszykluskosten spricht für die VHFDie
höheren Errichtungskosten einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade
(VHF) im Vergleich zu Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) amortisieren sich
bei einer entsprechend langen Nutzung. Das ist eine der wesentlichen
Erkenntnisse einer aktuellen Studie des Departments Bauen und Umwelt
der Donau-Universität in Krems. DI Dr. Helmut Floegl hat die
wissenschaftliche Untersuchung geleitet und plädiert dafür, dass
zukunftsfähige Gebäude auf mindestens 50 Jahre Lebensdauer geplant
werden sollten. „Wir sind kulturell stark geprägt in Intervallen von 30
Jahren zu denken“, erklärt Floegl, „das hat mit dem Denken in
Generationen zu tun. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es jedoch vermehrt
wichtig, dass entsprechende Bauteile länger halten. Mit Material- oder
Bauteilbilanzen kann man feststellen, welche Teile zu tauschen sind
und welche belassen bleiben können. Diese Denkweise beginnt sich erst
langsam zu etablieren.“
Kostenwahrheit entsteht durch Betrachtung des LebenszyklusIn
ihrer Studie hat die Donau-Universität für ein fiktives Wohngebäude mit
L-förmigem Grundriss die Lebenszykluskosten für vier VHF und zwei
WDVS-Systeme analysiert. Die Lebenszykluskosten-Berechnung erfolgt
streng nach der ÖNORM B 1801-4. Die in den Rechnungen eingesetzten
Kosten beruhen auf konkreten Angeboten, die Rechenannahmen sind durch
Expertenbefragungen und eine umfassende Literaturrecherche abgesichert.
Die Errichtungskosten aus diesen Angeboten liegen bei den betrachteten
VHF-Varianten zwischen 120,- und 230,- Euro pro Quadratmeter Fassade
(exkl. USt).
Die Streubreite innerhalb der vier VHF-Varianten ist
durch die Materialwahl der Fassadenverkleidung begründet. Selbst wenn
im direkten Vergleich das WDVS mit EPS lediglich knapp 70,- Euro/m²,
und WDVS mit Mineralwolle knapp 100,- Euro/m² auf den ersten Blick
deutlich weniger kosten, so ergeben die Lebenszykluskosten über 50
Jahre ein anderes Bild: Bei einer ordentlichen mängelfreien Ausführung
ohne starker Verschmutzung und ohne grobe Schadensfälle betragen die
Lebenszykluskosten der VHF im betrachteten Szenario zwischen 184,- und
313,- Euro/m², die Lebenszykluskosten der WDVS hingegen zwischen 263,-
und 320,- Euro/m² Fassade. Bei lebenszyklischer Betrachtung sind es
also qualitative Kriterien, die entscheidend sind. Leitmotive für die
Wahl der Fassade sind unter anderem: Ob das System ein gefälliges
Erscheinungsbild mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten bietet, ob
die Fassade langfristig in optisch wie funktionell optimalem Zustand
bleibt und sich leicht reinigen lässt bis hin zur Integration eines
wirksamen GraftiSchutzes. Diese Eigenschaften werden von VHF
Fassaden optimal erfüllt. Mit der Studie wird also klar gezeigt, dass
die Wahl des Fassadensystems keine Kostenfrage ist.
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