Tablets, Drohnen, Virtual Reality – digitale Hilfsmittel am Bau sind längst im Einsatz. Beim Praxistag Digitale Baustelle informieren Profis über den Status quo von digitalem Bauakt, ÖBA, BIM und Co.
Baubesprechung: Die Bauherren „begehen“ die geplanten
Gebäude – im freien Gelände. Virtual-Reality-Brillen machen’s möglich.
Über ihren Köpfen surrt leise eine Drohne und dokumentiert den
Baufortschritt. Ein virtuelles, digitales Modell zeigt in Echtzeit eine
aktuelle Gesamtsicht des Baugeschehens. Was wie Science Fiction klingt,
ist der aktuelle Stand der Technik.
Schlüssel zum Erfolg
„Die
sinnvolle Digitalisierung von Bauprozessen ist der Schlüssel zum
Erfolg.“, weiß Melanie Piskernik von der Technischen Universität Wien.
„Speziell bei der Planung, Überwachung von Baustellen und dem Betrieb
kann ein durchgängiger Datenfluss für mehr Effizienz sorgen“, sagt die
Diplomingenieurin, die im Forschungsbereich Baubetrieb und
Bauverfahrenstechnik am Institut für Interdisziplinäres
Bauprozessmanagement zur Echtzeitdatenerfassung im Hochbau forscht und
an der aktuellen Studie „Potenziale der Digitalisierung im Bauwesen“
mitgearbeitet hat. „Anwendungen wie der Digitale Bautagesbericht
funktionieren bereits. Bei der örtlichen digitalen Bauaufsicht sind
noch Fragen offen – etwa nach der Leistungserfassung und -abrechnung“,
erklärt Piskernik.
Während die industrielle Produktion längst
von der Planung bis zur Fertigung durchdigitalisiert ist, ist im
Baubereich noch Grundlegendes zu tun. Neben der Vielzahl
unterschiedlicher Beteiligter – Architekten, Fachplaner,
Bauunternehmer, Handwerker – verzögern auch Systeme, die nicht
untereinander kompatibel sind, eine zügige Digitalisierung. Die Folgen:
Fehler bei Planung und Ausführung, Terminverzug und Mehrkosten bzw.
gänzlich fehlende Daten im Betrieb. Bis es durchgängig intelligente,
digitale Gebäudemodelle gibt, die alle Beteiligten einsehen und
kollaborativ bearbeiten können, sind also noch einige Hürden zu nehmen.
Praxistag Digitale Baustelle am 14. November 2019
Einen
umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der technischen
Entwicklung bietet der Praxistag Digitale Baustelle, der am 14.
November bei Austrian Standards stattfindet. Zahlreiche Expertinnen und
Experten zeigen an konkreten Beispielen, wie und wo sich Prozesse auf
der Baustelle nutzbringend digitalisieren lassen. Melanie Piskernik und
ihr Kollege Harald Urban von der TU Wien geben dabei einen Überblick
über digitale Leistungs- und Qualitätssicherungstools und beschreiben
den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) und Augmented
Reality auf der Baustelle.
Infobox: Praxistag Digitale Baustelle 14. November 2019 Austrian Standards, 1020 Wien Teilnahmebeitrag: EUR 125,00 (exkl. USt.) Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie auf der Website von Austrian Standards. |