Im Herzen von Wien, direkt am Praterstern, entsteht derzeit mit dem AUSTRIA CAMPUS ein hochmoderner Multi-Use-Komplex mit einer Bruttogeschossfläche von rund 300.000 m2. Das Projekt besticht mit seinem intelligenten Gebäudekonzept, das auch hochwertige Brandschutzlösungen vorsieht.
Der AUSTRIA CAMPUS ist die derzeit größte zusammenhängende Office-Entwicklung Europas. Insgesamt sechs Baufelder beherbergen u.a. Büroflächen ab 215 m2, zahlreiche Gastronomiebetriebe, ein Hotel, einen der größten Kindergärten Wiens sowie ein Ärzte-, Konferenz- und Veranstaltungszentrum.
Im Brandfall
bestens geschützt
Die Baustelle punktete mit ihren Qualitätsansprüchen. Neben statischen
und logistischen Aspekten zählten vor allem brandschutztechnische
Maßnahmen zu den größten Herausforderungen des Projekts. An der
Ostseite des neungeschossigen, gewerblich genutzten Bauteils 39.1 etwa,
das von STRABAG Metallica als Fassadenbauer bekleidet wird, musste man
sich eine besondere Brandschutzlösung einfallen lassen, da die Baupläne
hier – im Gegensatz zu anderen Gebäuden der Gebäudeklasse 5 im AUSTRIA
CAMPUS – keine Stahlbetonbrüstung, vorsehen. Laut aktueller OIB
Richtlinie 2 Brandschutz, ist bei brandabschnittsbildenden Decken bei
Nichtwohngebäuden entweder ein deckenübergreifender Außenwandstreifen
von mindestens 1,20 m Höhe in der Feuerwiderstandsklasse EI 90
auszuführen, oder die brandabschnittsbildende Decke muss mit einem
mindestens 0,80 m horizontal auskragenden Bauteil, welcher denselben
Feuerwiderstand hat, verlängert werden. Zudem sind bei Gebäuden der
Gebäudeklasse 5 mit mehr als sechs oberirdischen Geschossen Baustoffe
mindestens der Klasse A2 zu verwenden.
Den Anforderungen des Feuerwiderstands wurde man dank des Einsatzes von 2 x 25 mm Aestuver Brandschutzplatten, die zuvor dem notwendigen Brandversuch standgehalten haben, gerecht. Dabei handelt es sich um zementgebundene, glasfaserbewehrte Leichtbetonplatten, die sich insbesondere für den hochwertigen Brandschutz eignen. „Jeweils horizontal zwischen den einzelnen Geschossen – ab Geschoss 2 – wurden hier Brandschotts, also auskragende Finnen, auf Metallkonsolen montiert und mit Alu-Blechen verkleidet“, erläutert Fermacell Anwendungstechniker und Architektenberater Gerald Kern. Im Brandfall verhindern die horizontal ca. 0,8 Meter auskragenden Schotts die Brandweiterleitung bzw. den Feuerüberschlag von einem Geschoss zum Nächsten.


Gelungener
Balance-Akt
Die Bauteile laufen entlang des gesamten Bauabschnitts im Bereich der
geschosshohen Glaselemente und weisen einen entscheidenden und in
diesem Projekt maßgeblichen Vorteil auf: Sie sind witterungsbeständig
und können daher ohne Bedenken im Außenbereich montiert werden. „Die
Aestuver Brandschutzplatten haben wir auf einer Fläche von ca. 830 m2
verlegt. Dabei wurden die Platten von Fermacell eigens zugeschnitten,
angeliefert und in weiterer Folge händisch auf der
Stahltragkonstruktion einzeln verschraubt“, so STRABAG-Projektleiter
Joachim Eisenberger. „Die besondere Herausforderung lag darin, sowohl
die Brandschutzanforderungen zu gewährleisten als auch die optischen
Wünsche der Architekten zu erfüllen.“
Von den Fermacell-Produkten ist Eisenberger begeistert: „Wir
haben mit den Produkten sowohl in puncto Brandschutz als auch
Schallschutz tolle Erfahrungen gemacht, sind von der hochwertigen und
nachhaltigen Qualität begeistert und werden sie sicherlich wieder in
anderen Bauprojekten einsetzen.“
Das Projekt wird im
Sommer 2018 fertig gestellt werden.


Projekt: AUSTRIA
CAMPUS
Bauphase: 2015
bis 2018
Bauherr:
SIGNA
Ausführendes
Bauunternehmen BF 39.1: Jägerbau
Metallbau BF 39.1:
STRABAG AG / Dir Metallica - Weiz
Architekten BF 39.1:
Soyka / Silber / Soyka Architekten
Brandschutzprodukte
(Bauteil 39.1): Fermacell GmbH, NL Österreich, Beratung –
Gerald Kern, 2355 Wiener Neudorf, www.fermacell.at
Verarbeiter:
Brandtech