Nach knapp zweijähriger Bauzeit hat im September 2010 eine der modernsten Stadtthermen Europas eröffnet – die Therme Wien. Was für die einen reinstes Badevergnügen, war für die anderen eine außerordentliche Herausforderung. Stark schwefelhaltiges Wasser und hunderttausende Besucher jährlich werden zum Stresstest für die Nassbereiche.
Österreichs
größte Stadttherme bietet auf 75.000 m2 eindrucksvoller Architektur
zahlreiche Becken, Ruhezonen, Gastronomie- und Beautyeinrichtungen.
Rund 4000 m2 Wasserfläche und 3000 m2 Saunabereich erwarten die Gäste,
dazu ein 6000 m2 umfassender Gesundheitsbereich – im Vergleich zum
alten Thermalbad Oberlaa eine Verdoppelung der Wasserfläche und eine
Verdreifachung des Saunaareals.
Geplant wurde die neue
Therme Wien von den Stuttgarter 4a Architekten. Sie nahmen die Natur
als Vorbild: Der Grundriss der Therme ist einem natürlichen Bachlauf
nachempfunden, der sich breiter und schmäler werdend zwischen „Steinen“
dahinschlängelt. Diese „Steine“ bilden gleichzeitig die einzelnen
Thermenbereiche: Stein der Schönheit, Stein der Ruhe, ErlebnisStein,
SaunaStein und FitnessStein sind durch große Thermenlandschaften mit
Liegebereichen und Innen- und Außenbecken verbunden. So befinden sich
im „Stein der Schönheit“ ein Kosmetikstudio und ein Friseur, während im
„ErlebnisStein“ für Springtürme, Rutschen und Kinderanimation gesorgt
ist – schließlich ist jeder 5. Gast unter 14 Jahre alt.
Mit System verfliest
Um
den hohen Anforderungen beim Bau der Therme gerecht zu werden, wurden
bei der Beckenverfliesung auf 3000 m2 hochwertige Produkte von Weber
Deitermann eingesetzt, die speziell für den Schwimmbadbau ausgelegt
sind: Zum Beispiel weber.tec Superflex D 2, eine schnell abbindende
Dichtungsschlämme, die sich zur Verbundabdichtung unter Fliesen und
Platten bei den Feuchtigkeits-Beanspruchungsklassen A0, B0, A und B
besonders eignet. Die Beständigkeit dieses Produkts zeigt sich im
ausgehärteten Zustand: „Es ist wasserdicht, sowie alterungs-, frost-,
sulfat- und UV-beständig“, erklärt Manfred Michlmair, Produktmanager
bei Weber Deitermann.
Darüber hinaus kam bei der
Beckenverfliesung der hydraulische Ausgleichsmörtel weber.plan 819 zum
Einsatz, der doppelt einsetzbar ist: Neben dem Ausbessern und
Ausgleichen kann er auch als vollständiger Putz beim Schwimmbadbau
verwendet werden. Im Fall der Therme Wien wurde dieser zur
Ausgleichsspachtelung eingesetzt, da die Fläche des Untergrunds an die
Fliesenfläche angepasst werden musste. Der eingesetzte
Fliesenklebemörtel weber.xerm 858 hält auch Untergründen stand, die
Spannungen und Schwingungen – wie eben in Schwimmbädern üblich –
ausgesetzt sind.
Wirkungsvolle Quellen
Die
Therme deckt 55 Prozent ihres Wärmeenergiebedarfs mit Hilfe ihrer
beiden Heilquellen. Die beiden Thermalquellen zählen mit einem
Schwefelgehalt von 62,4 mg/l bzw. 64 mg/l zu den wirkungsvollsten in
Europa. Aus diesem Grund entschied sich der Verarbeiter Karl Lettner,
Hirtl & Bauernfeind GmbH, für weber.xerm 848, einen Fugenmörtel auf
Basis von Epoxidharzen, der sich speziell für stark beanspruchte Sole-
oder Therapiebecken eignet.
„Die Qualität der
Verfliesung ist untrennbar mit einer gelungenen und funktionierenden
Abdichtung verbunden“, erklärt Karl Lettner. Darum kamen bei der
Abdichtung und Verfugung der Beckenumgänge auf rund 8000 m2 zur
rissüberbrückenden Verbundabdichtung weber.tec 824 sowie der hochfeste
Fugenmörtel weber.fug 873 zum Einsatz. Manfred Michlmair: „Die
Belastungen für Fugen, Kleber und Schlämme sind in einem Schwimmbad
immer hoch, in einer Therme ganz besonders. Die vielen Gäste und
besonders der hohe Sulfatgehalt des Wassers sind eine permanente
Dauerbelastung. Qualität der Produkte und der Verarbeitung sind
hier, wo es um die Gesundheit und das Wohlbefinden hunderttausender
Menschen geht, ein Muss.“
„Mit einem renommierten
Hersteller, wie Weber Deitermann, haben wir als Verarbeiter eine gute
Betreuung und eine Qualitätsprüfung vor Ort, die durch einen
Prüfbericht die Gründlichkeit der Ausführung bestätigt. Dadurch haben
wir die Sicherheit, dass eine reibungslose und qualitativ hochwertige
Durchführung der Abdichtung und Verfliesung vor Ort gewährleistet ist“,
so Karl Lettner.