Lärmreduktion mit technischen und raumakustischen Maßnahmen sind leicht realisierbar
In Schul- und Sporträumen für Kinder ist die Raumakustik besonders wichtig und sollte einen großen Stellenwert beim Planer und Bauherren einnehmen. Hier haben sich folgende raumakustische Maßnahmen sehr gut bewährt:
a) Schallschluckende Decken und Wände
Je nach Beschaffenheit und Nutzung der Räume (Klassenzimmer, Turnsaal, Gänge) sollte die Raumakustik von einem Fachplaner bzw. von einem kompetenten Berater geplant werden. In der Regel werden entweder nur die Deckenflächen, häufig auch Wandflächen mit Akustikmaterialen in Teilbereichen ausgestattet.
Ideal sind dafür entweder geklebte Schaumstoffabsorber, Decken- bzw. Wandsegel, Lärmschutzplatten, Sonderformen für betonkernaktivierte Decken und fugenloser Zellulose-Akustikspritzputz. Auch
ÖKO-zertifizierten Materialien aus recycelten Getränkeflaschen werden verstärkt eingesetzt.

Mit Schaumstoff-Absorberplatten an der Decke des Physiksaales wird die Raumakustik nachhaltig verbessert.



Technische Daten für passende Akustik-Systeme in Schulen und Kindergärten finden Sie hier:
b) Schalldämmung zu benachbarten Räumen
Geräusche aus benachbarten Räumen können im Klassen- oder Gruppenraum ebenso störend sein.
Eine qualitativ gute Durchgangsschalldämmung verhindert bzw. verringert die Übertragung von Lärm
dauerhaft.

Beispiel 5: Biegeweiche Vorsatzschale mit Verbundschaumplatten
Verbund-Schalldämmsysteme gibt es in verschiedenen Stärken von 65 bis 125 mm. Sie sind zur Verbesserung des Durchgangsschalls besonders gut geeignet. Abhängig von der Lärmproblematik, Gesprächslärm bis zur Livemusik, kann bei einer Systemdicke bis 125 mm eine Reduzierung des Durchgangslärms bis zu 20 dB erzielt werden.
Technische Daten zur Durchgangsschalldämmung finden Sie hier.
Sind die Bauordnungen und ÖNORM für eine gute Raumakustik ausreichend?
Dazu meint der Ziviltechniker und Gerichtssachverständige Dipl.Ing. Joachim Jira ( www.jira.at):
„Die Normen, Regelwerke und Bauordnungen definieren lediglich Mindeststandards. Um einen deutlich besseren Schallschutz in Schulen und Kindergärten zu bekommen, muss das der Bauherr erstens wollen und zweitens auch im Bauauftrag verankern. In der ÖNORM B 8115 Teil 5 sind über die Mindeststandards hinausgehende Schallschutzklassen definiert. Die Realisierung eines höheren Schallschutzes ist jedenfalls nicht der Standard und bedarf einer detaillierten Planung. Bei größeren schalltechnischen Problemen sollte auf jeden Fall die Hilfe eines fachkundigen Bauphysikers in Anspruch genommen werden. Wird dies nicht ordentlich berücksichtigt, sind erhebliche Reklamationen garantiert. Eine nachträgliche Sanierung ist meistens mit großem wirtschaftlichem und bautechnischem Aufwand verbunden. Wird die Akustikdämmung bereits in der Planung berücksichtigt, ist der Mehraufwand minimal und beträgt nur 3-5 % der Gesamtkosten eines neuen Gebäudes.“
Das richtige Dämmmaterial und der fachgerechte Einbau sind entscheidend
Wie die Raumakustik in Schulen und Kindergärten effektiv verbessert werden kann und welche Rolle Raumakustik und Luftschall spielen, weiß Susanna Franner, Geschäftsführerin von FRANNER Lärmschutz: „Stärke und Eigenschaften der Schallschutzprodukte sind wichtig, entscheidend ist aber der fachgerechte Einbau in die Bauwerke. Das berücksichtigen viele Baufirmen zu wenig. Die Leidtragenden einer schlechten, unprofessionellen Arbeit sind später immer die Kinder und PädagogInnen. Wenn Dämmmaterialien richtig eingebaut sind, werden Geräuschquellen korrekt absorbiert bzw. gedämpft.“
Weitere Infos und Fotos finden Sie unter www.franner-laermschutz.at /Schulen und Kindergärten